„Wir geben dem Verein ein Gesicht“ (10)

„Wir geben dem Verein ein Gesicht“ (10)

Portrait-Serie 09.03.2022

Mia: Vom Breakdance zum runden Leder

Wunschtraum der 13-jährigen Mia Gehrkens: Profifußballerin

Neuhof. Ihr Lieblingsfach auf dem Gymnasium ist Sport. Seit zwei Jahren kickt die Hildesheimerin Mia Gehrkens nun schon bei den „Kirschen“ am Klingenberg in der Mädchenmannschaft von Blau-Weiß Neuhof bei den A / B-Juniorinnen. Es macht ihr nach eigenem Bekunden „viel Spaß, weil die Stimmung untereinander sehr gut ist und der Trainer uns gut motivieren kann“. Bevor sich die 13-Jährige dem runden Leder zuwandte, hatte sie mit großer Leidenschaft und Intensität mehr als vier Jahre dem Breakdance bei einer Hildesheimer Tanzschule gefrönt. „Das war schon Leistungssport“, verrät Mia, 3-mal die Woche Training und auch schon mal größere Auftritte – wie etwa im Aegi in Hannover.

Nach internen Querelen war dann aber Schluss und Mia suchte nach neuen sportiven Herausforderungen. „Ich habe schon in der Grundschule immer gerne Fußball gespielt.“ So lag ein Sportartwechsel nahe, der insbesondere von ihrer Mutter beflügelt wurde, die auf der Suche nach einer Mädchenmannschaft in Hildesheim für ihre Tochter bei den „Kirschen“ fündig wurde. „Ich habe den Wechsel nie bereut. Fußball ist einfach mein Ding“, so Mia, deren Bruder Leo, wie könnte es anders sein, freilich auch am Klingenberg in der U12 aktiv ist.

Training und sogar Spiele bei den Jungen

Aufs Leben wird die sympathische Sportlerin im Hildesheimer Gymnasium Josephinum (momentan besucht sie die 8. Klasse) vorbereitet. „Das ist schon anspruchsvoll dort“, bekennt Mia. Anspruchsvoll ist allerdings auch das, was das junge Mädchen sich sportlich auferlegt, trainiert sie doch am Montag eineinhalb Stunden ganz normal mit ihren Geschlechtsgenossinnen, um sich dann am Mittwoch – statt bei Ihresgleichen - für 2 Stunden dem Trainingsbetrieb der Jungen (B-Jugend) anzuschließen. „Eigentlich würde ich gerne noch draufsatteln und am Montag nach unserem Training auch noch bei den Jungen weitermachen“, verrät Mia. Aber das stehe noch nicht fest.

Damit nicht genug: Mia will auch beweisen, dass sie sehr wohl mit dem starken Geschlecht auch im Spielbetrieb mithalten kann. So absolvierte sie am vergangenen Sonntag bereits ihr zweites Freundschaftsspiel mit der U17 gegen DJK Blau-Weiß Hildesheim (Endstand: 2:0 für die „Kirschen“). Die 13-Jährige räumt ein, dass es bei den Jungen „viel körperlicher zugeht und das Spiel auch insgesamt schneller ist“. Auch sei sie bei den Jungen schon „ein bisschen aufgeregter als in den Mädchenspielen“.

„Lewy“ von den Bayern als fußballerisches Vorbild

Ihr geäußerter Wunsch:„Ich möchte Profifußballerin werden“, verwundert bei so viel Ehrgeiz nicht weiter, wobei sie nur zu gut weiß, dass dies „natürlich ein großer Traum ist und ganz viel Glück hinzukommen muss, damit dieser sich erfüllt“. Zunächst wünscht sie sich vor allem, dass es „sportlich von Saison zu Saison weiter nach oben geht “. Mias Lieblingsspieler in der Bundesliga ist nach eigener Aussage Robert Lewandowski – wohl auch deshalb, weil „Lewy“ als Mittelstürmer auf derselben Position spielt wie Mia („Manchmal bin ich aber auch im offensiven Mittelfeld eingesetzt“). Bei den Damen findet sie Alexandra Popp ganz gut.

Wo sieht Mia fußballerisch ihre Stärken,wo ihre Schwächen? „Ich denke, dass ich recht schnell bin und mich auch im Zweikampf gut durchsetzen kann. Zudem habe ich einen ganz guten Abschluss.“ Defizite sieht die Sportlerin noch beim Dribbeln mit dem Ball („Könnte noch enger am Fuß liegen“) und der linke Fuß müsse auch noch besser werden. „Beidfüßig ist mein Ziel.“

Trainer Schroeder: „Sie könnte ohne Probleme auch höher spielen“

Trainer Oliver Schroeder hält viel von Mia Gehrkens: „Sie ist wirklich eine sehr gute Spielerin und könnte ohne Probleme auch höher spielen als in der Kreisliga.“ Auch habe Mia, so ihr Trainer, durchaus das Potential, beim NFV-Stützpunkt in Barsinghausen in die Förderung zu kommen. Technisch sei Mia sehr versiert, habe ein gutes Zweikampfverhalten und vor allem „auch ein Auge fürs Spiel“. Schroeder muss es wissen. Seit 2016 trainiert der 53-Jährige (dessen Töchter Finja und Pia ebenfalls bei den „Kirschen“ kicken, Ehefrau Sandra Nikisch fungiert im Übrigen als Betreuerin) die Mädchen der Jahrgänge 2005 bis 2010 in zwei Teams. „Mit 5 Mädchen haben wir damals angefangen. Jetzt sind wir schon bei 18 Mädchen.“ Drei Mädels seien zudem momentan in der Schnupperphase.

Sieht der Trainer einen Unterschied im Trainingsalltag zwischen Mädchen und Jungen. „Oh ja, die Jungs kann ich 20-mal gegen die Wand schießen lassen. Ohne Probleme.“ Bei den Mädels werde „über den Sinn dieser Übung schon diskutiert, da besteht Gesprächsbedarf“, schmunzelt  Schroeder. Nichtsdestotrotz herrsche stets ein „gute Stimmung beim Training“. 

Internationales Flair bekommen die Tainingseinheiten der jungen Damen momentan durch die Austauschschülerin Isabela (15) von der Deutschen Schule in Sao Paulo (Brasilien), die bei den „Kirschen“ noch weitere fünf Monate bis zum Ende ihres Gastaufenthalts mittrainiert.

                                                                                                                                       Torsten Becker

 

Teaser-Foto:
Mia Gehrkens, seit zwei Jahren bei den „Kirschen“, fühlt sich am Klingenberg pudelwohl.

Bildergalerie:
Foto 1 (v.l.): Mia beim Aufwärmen vor dem Spiel mit der Neuhofer B-Jugend

Foto 2: Mia Gehrkens und Finja (links), die auch schon in Spielen bei den Junioren mitgewirkt hat

Foto 3: Trainer Oliver Schroeder mit der Mädchenmannschaft der Blau-Weißen

Foto 4: Isabela (15) aus Brasilien bereichert derzeit das Training                                              Fotos: Becker

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