"Wir geben dem Verein ein Gesicht" (4)

"Wir geben dem Verein ein Gesicht" (4)

Portrait-Serie 26.08.2021

Roland Grimmig: „Bin schon ruhiger geworden“

Er ist nicht zu überhören, der Roland Grimmig. Das ist aber durchaus gewollt. Der 75-Jährige hat eigentlich immer etwas zu sagen und unterhält gerne die Blau-Weißen am Klingenberg in Neuhof. Seine Rede- und Erzählfreude beruht einerseits auf seinem Naturell und dem fortgeschrittenen Lebensalter, aber sicherlich auch darauf, dass Roland als Praktiker im Grunde bei allen Projekten, die in den vergangenen Jahrzehnten bei den "Kirschen" umgesetzt wurden, mit Hand angelegt hat. Diesbezüglich gibt es naturgemäß immer etwas zu erzählen - über Mitstreiter, Pannen und das eine oder andere Gelage nach abgeschlossenem Arbeitseinsatz.

Wie viele andere Blau-Weiße verkörpert Roland Grimmig das Prinzip der Ehrenamtlichkeit am Klingenberg. Das selbstlose Eintreten für die Gemeinschaft, den Verein, ohne die Hand aufzuhalten. Das Sich-Einbringen für eine übergeordnete Sache, mit ganzem Herzen und immer wieder aufs Neue.

"Das ist nun mal mein Verein. Hier bin ich groß geworden und ich weiß, wo jede Schraube liegt", beschreibt der Vater zweier Töchter und mittlerweile zweifacher Großvater plastisch seine Verbundenheit zu den "Kirschen", denen er sich schon 1963 als A-Jugendlicher anschloss. "Ich helfe nun mal von Natur aus gerne." Ohne die Ehrenamtlichkeit, ist der gebürtige Schlesier überzeugt, könne kein Verein überleben.

Roland Grimmig räumt ein, dass ihn die Pflege und Unterhaltung der weitläufigen, exponiert gelegenen Sportanlage der Blau-Weißen "bisweilen an meine körperlichen Grenzen führt". Es sei ein „Fass ohne Boden“ und jünger werde man ja auch nicht. Nichtsdestotrotz: "Ich fühle mich pudelwohl, eben bis auf die altersbedingten Zipperlein." 

Ohne seine Heidi nur ein halber Mensch

Bei aller Wertschätzung für den noch erstaunlich fitten und am Klingenberg äußerst beliebten Oldie: Ohne seine Heidi wäre der liebe Roland, mit Verlaub, nur ein halber Mensch. Das weiß er allerdings auch. Die 69-jährige, gelernte Industriekauffrau ist der einflussreiche Gegenpol, die mäßigende Kraft, wenn ihr Ehemann mal rhetorisch über die Stränge schlägt: "Roland, nicht so laut...!" oder "Roland, jetzt ist aber gut!" kommt dann schon mal von Heidi als wohlwollend-mahnender Zwischenruf.

"Ich bin aber schon ruhiger geworden", ist der gelernte Elektroniker überzeugt. Früher sei er schon mal "über Tische und Bänke gegangen", habe auf keiner Feier fehlen dürfen. Die Geselligkeit liebt der 75-Jährige freilich weiterhin. Was sind die wichtigsten Bezugspunkte in seinem Leben? Grimmig: "Natürlich meine Frau, die Familie und selbstverständlich der Sportverein." Nicht zu vergessen die Gartenarbeit. So verwundert es nicht, dass der liebe Roland seit 15 Jahren Vorsitzender des Kleingartenvereins "Im Hohen Kampe" ist.

Seit drei Jahren versucht sich der handwerklich versierte Grimmig darüber hinaus im Umgang mit dem Akkordeon. Dank Unterrichts kann er nach eigenem Bekunden auch schon ein paar Weihnachtslieder spielen. "Das Akkordeon Ist aber kein einfaches Instrument", weiß er mittlerweile, will diese Herausforderung aber weiter annehmen.

Auch Ehefrau Heidi Grimmig ist im Übrigen stark verwurzelt bei den "Kirschen". Sie leitet seit 10 Jahren die Sparte "Fitness für Frauen", die sie von ihrer Vorgängerin Heike Straßer übernommen hat und die seit 1999 als eigene Abteilung innerhalb des Vereins existiert. „Wir sind momentan zehn Frauen im Alter zwischen Mitte 40 und Anfang 60“, berichtet Heidi Grimmig.

Was schätzt sie an ihrem Ehemann, mit dem sie seit dem 3. Juni 1976 („Ja, ich weiß das ganz genau“) verheiratet ist? „Roland ist überaus hilfsbereit und auf meinen Mann kann ich mich immer verlassen.“ Welch Komplimente. 

Das altbekannte Sprichwort „Hinter einem starken Mann steckt stets auch eine starke Frau“ trifft jedenfalls beim Ehepaar Grimmig wieder einmal in Perfektion zu. Ideal für die beiden und auch ideal für den Verein.

                                                                                                                                         
                                                                                                                                            Torsten Becker

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